Helvetia Schweizer Cup – 1. Runde

1 – 3

nach Verlängerung

Ein heroischer Kampf ohne Happy-End

FC Sursee 2. Liga interregional gegen FC Rothorn 2. Liga regional. So hiessen die beiden Kontrahenten, welche an diesem Samstag vor 320 Zuschauern auf der Lamm für ein spannendes Drehbuch im helvetia Schweizer Cup 1/32-Finalspiel zuständig waren. Und die Zuschauer waren Zeugen einer Partie, die alles beinhaltete, was man sich von einem Cup-Fight zwischen dem unterklassigen Gastgeber, und dem Gegner aus der oberen Liga erwarten durfte.

Was wäre gewesen, wenn der erste Knaller von Chevrolet Alain ins Tor anstatt an die Umrandung gegangen wäre?
Mann die vielen hochkarätigen Torchancen in der ersten Halbzeit genutzt hätte?
Was wäre gewesen wenn man die Überlegenheit nach der Roten Karte des Sursee Spielers Lukas Bulut, nach 26 Minuten ausnutzen hätte können?
Wenn der Ball in der 55. Minute durch Igor Danilov nicht wiederum die Querlatte und Krauer Ryandi in der 75. Minute anstatt erneut den Pfosten getroffen und stattdessen ins Tor gelangt wäre?

Man hätte nach 90. Minuten wohl den Spielstand gehabt, welcher aufgrund der Spielanteile verdient gewesen wäre. Dass dann der FC Sursee plötzlich entgegen
dem Spielverlauf in der 78. Minute durch Unternährer Lars mit 0:1 in Führung gehen konnte, zeigte die gnadenlose Effizienz, welcher ein Oberklassiger hat, um Tore zu erzielen.
Dass man aber nach der regulären Spielzeit das Cup Abenteuer weiter Träumen durfte, war dem Tor durch Laurin Bauer zu verdanken, welcher in der 90. Minute mit einem Heber den Sursee Torhüter D Ovidio Gabriele überlistete,
und mit Ausgleich unser Team in die Verlängerung schickte.

Was wäre gewesen wenn man in der Nachspielzeit die physische Überegenheit wett machen hätte können und man in der 119 Minute praktisch mit dem letzten Angriff der Gäste das 1:2, wiederum durch Las Unternährer, hätte verhindern können?
Und wenn der letzte Freistoss ins Tor anstatt an den Gegenspieler geprallt wäre worauf dieser dann nur noch mit einem Weitschuss ins leere Tor schieben musste?

Tja dann hatte man an diesem Denkwürdigen Matchtag, auch in Sachen Torverhältnis, als Gewinner vom Platz gehen können. Dass der Konjunktiv im Fussball meist für den Verlierer steht, trifft für diese kurzweilige, rassige Cuppartie zwischen dem FC Rothorn und dem FC Sursee nicht zu.

Denn der Favorit aus der 2. Liga interregional, musste «kämpfen, leiden,
zeitweise alle Kräfte mobilisieren, damit wir mit einem Sieg nach Hause fahren konnten. Vielleicht ist der Sieg nicht unbedingt verdient, für uns und unser Team nach der letzten Niederlage aber immens Wichtig um Selbstvertrauen zu
tanken», so der Sursee Trainer erleichtert nach dem Spiel.
Der FC Sursee war über das ganze Spiel gesehen in dieser Partie nicht die bessere Mannschaft. Dass in diesem jungen Team noch nicht alles zusammen passte, war aufgrund der Spielanteile und der Chancen klar ersichtlich. Dass sie aber Physisch und technisch überlegen waren und normalerweise schnellen Fussball gewohnt sind, kam bei Einzelaktionen immer wieder zum Vorschein. Für unser Team war es einen Premiere und ein Abenteuer in der Endrunde des helvetia Schweizer Cup zu stehen. Sie hatte am Anfang mit der grossen Nervosität zu kämpfen mit welcher sie konfrontiert wurden. Machte man sich doch insgeheim Hoffnung, bei einem perfekten Spiel, die 1/16-Finals erreich zu können.

Nachdem sich diese aber gelegt hatte, kamen sie in der regulären Spielzeit nie gross in Bedrängnis und machten die Angriffe der grossgewachsenen Innerschweizer ein ums andere Mal zunichte. Unserer Jungs musste nie destruktiv agieren und versuchten, mit spielerischen Mitteln und feinen
Ballstafetten selber zu agieren. Das gelang oft und zwang den Favoriten vorsichtig(er) aufspielen.

Grosser Gewinner an diesem Samstag war der Fussball respektive der Schweizer Cup. Auch wenn dieser am Abend nicht im Fernsehen erwähnt wurde. Jeder weiss genau, dass Klub, Vereinsverantwortliche und sein Personal eine grosse, ja heroische Partie gezeigt hatten.
Der Grossteil der Zuschauer jedenfalls stand nach Abpfiff auf und spendete dem „Verlierer“, der ebenso ein Gewinner war, einen herzlichen, langen und warmen Applaus. Wir sind sicher, dass uns diese Mannschaft in der Meisterschaft noch viel Freude bereiten wird.